>Und wieder darf aus Salzburg ein Rekord vermeldet werden: Die Critical Mass am 26. Juli 2013 stellte mit 60-70 RadlerInnen die bisher größte Sommer-Mass dar. Badewetter und die in Aussicht gestellte Abkühlung an Salzburgs Brunnenlandschaft sorgten für die Abschaffung des Sommerlochs! So erschienen zahlreiche TeilnehmerInnen gleich in Badekleidung und bewaffnet mit Spritzpistolen und Wasserbomben und sorgten für eine feuchtfröhliche und äußerst ausgelassene Rundfahrt bei wohltuenden Beats aus dem Soundmobil, das endlich wieder zum Einsatz kommen konnte. Begleitet wurde die Critical Mass von einer kurzen Polizeibegegnung sowie einem kleinen Zwischenfall am Ende, die weiter unten geschildert werden sollen.
Bilder von der Juli-CM auf facebook
Route | Spontane Polizeieskorte | Vorfälle zum Schluss:
Wie an jedem letzten Freitag im Monat fand ab 17 Uhr ein reges Eintrudeln vor dem Kongresshaus statt. Schon fast traditionell besetzte die Masse gleich zu Beginn für ca. eine Minute den großen Kreisverkehr in der Rainerstraße. Anschließend führte die Route im Wesentlichen immer in Salzach-Nähe durch die Innenstadt. Zwischenzeitlich wurde der Brunnen am Platzl besetzt und für kollektive Abkühlung gesorgt (Video). Auch dem Festspielhaus wurde ein Besuch abgestattet. Schließlich endete die Fahrt wieder im Volksgarten, wo nach ca. 70 Minuten Fahrt mit einem gemeinsamen Bikelift der Abschluss zelebriert und dann noch bis spät in den Abend ausgeklungen wurde.
Gleich zu Beginn der CM fand sich eine Polizeistreife hinter der Radgruppe ein, die sich nach einiger Zeit an die Spitze setzte und vor der Staatsbrücke anhielt und nach Aufklärung verlangte. Mehrere TeilnehmerInnen erklärten den jungen Beamten (die offensichtlich noch nicht lange im Dienst waren) die Critical Mass und wieso es z.b. wicht ist, dass wir als Gruppe gemeinsam über die Ampel fahren, auch wenn diese während der Überfahrt auf rot umschaltet und dass es sich bei der Critical Mass um einen bewussten zivilen Ungehorsam handelt (Infos hier). Die Beamten machten keine Anstalten, uns irgendwie aufzuhalten sondern ließen uns ziemlich schnell weiterfahren mit dem Hinweis, dass sie uns eine Weile hinten begleiten werden und es schon ist, wenn wir zumindest uns an die Verkehrsregeln halten. Als ca. 10 RadlerInnen demonstrativ an einer roten Ampel hielten, während der Rest der Masse weiterfuhr kam dann von hinten das Signal, dass die 10 auch weiterfahren dürften… Die Polizeistreife verabschiedete sich dann nach einer Weile mit dem Hinweis, dass wir ab jetzt für uns selbst verantwortlich wären. Also genau das, was wir auch sein wollen!
Am Ende der Fahrt kam es dann noch zu mehreren brenzligen Situationen mit AutofahrerInnen, die sich sehr agressiv verhielten bzw. mit einem Radfahrer aus dem Gegenverkehr, der mit hoher Geschwindigkeit und offenbar gedankenverloren in die Gruppe raste – jeweils vor dem Volksgartenbad und ohne dass jemand zu Schaden kam. Es ist uns wichtig zu betonen, dass solche Situationen vorkommen können und dass es wichtig ist, dass wir als Critical Mass nicht als AggressorInnen auftreten! Also bitte keine Mittelfinger oder Stickerattacken. Damit sorgt nicht unbedingt für mehr Verständnis für unsere Sache sondern lediglich für noch mehr Aggression. Aggression, die wir im Straßenverkehr nur zu häufig erleben und doch eigentlich alle ablehnen.
Abgesehen von diesen letzten Vorfällen wars jedenfalls wieder eine wunderbare CM mit tollen Spirit und, was besonders erfreulich ist, vielen neuen Gesichtern! Die nächste Critical Mass startet am 30. August.
Hinweis: Die September-CM wird ausnahmsweise um eine Woche vorverlegt, findet also schon am 20.9. statt. (Eine facebook-Umfrage ergab durchwegs Zustimmung zu diesem Vorschlag)
3 Antworten zu “Critical Mass Salzburg: Ca. 70 TeilnehmerInnen im Juli”
vielen danke für den ausführlichen bericht!
finde die polizei reaktion sehr spannend und freu mich voll dass ihr solchen spaß hattet!!!
sind autofahrer bei heißem wetter agressiver?…
freu mich auf august!!!
hat jemand lust auf eine seifenblasen cm? :)))
also abgesehen von den vorfällen zum schluss hab ich vonseiten der autofahrer eher keine aggression bemerkt. war eigentlich ziemlich gechillt, weil wir ja so viele waren. ab 50 leuten aufwärts wird man dan offenbar doch als gleichwertiger verkehrsteilnehmer behandelt 😀
Hier in München gibts einige Autofahrer, die dann hupen. Nicht alle aus Protest, sondern teils begeistert und als Unterstützung – wie bei einer Hochzeit 😉