Nach einem tragischen Verkehrsunfall, bei dem am 2. Mai ein 66-jähriger Radfahrer auf der Hohen Warte bei der Kollision mit einem Klein-LKW getötet wurde, errichtet die Wiener Rad-Community ein Ghostbike* an der Unfallstelle, um ihre Betroffenheit und das Mitgefühl mit den Hinterbliebenen auszudrücken und um das viel zu leicht hingenommene Töten durch den Autoverkehr sichtbar zu machen.
Das Ghostbike wird am Dienstag, 15. Mai zum Unfallort geführt. 1. Treffpunkt: 18:00 Uhr am Vorplatz zwischen Praterstraße 1 und Unterer Donaustraße bei der Schwedenbrücke. Nach der Abfahrt um 18:30 wird die Gruppe mit dem Ghostbike im Schlepptau über die Obere Donaustraße und dann auf der anderen Donaukanalseite über die Rossauer Lände und Friedensbücke zur Spittelau fahren, wo es beim Vorplatz zum U-Bahnhof einen 2. Treffpunkt gibt und gegen 19:00 Uhr weiter über den Skywalk und die Döblinger Hauptstraße auf die Hohe Warte geht.
Mitfahrende, auch mit Kerzen und Blumen sind bei beiden Treffpunkten willkommen.
Das ist nun schon der zweite tödliche Radunfall heuer. Dennoch ist Wien eine eher sichere Stadt in Bezug auf Radunfälle, der Vergleich mit anderen Großstädten wie Berlin, Hamburg oder London zeigt zwei Erkenntnisse: In Relation zur Einwohnerzahl passieren in Wien weniger tödliche Radunfälle. Und wenn doch, ist in allen Städten der LKW und dessen Tote-Winkel-Problematik gepaart mit dem immensen Gewicht die häufigste Todesquelle.
* Ghostbikes sind weiß bemalte Gedenk-Fahrräder für im Straßenverkehr getötete RadfahrerInnen. Zur Erinnerung, zur Mahnung und als Zeichen der Betroffenheit. Die letzten Ghostbikes in Wien wurden im Februar 2018 am Praterstern, im August 2017 am Alsergrund, im Mai 2016 in Simmering und im Juni 2015 beim Hauptbahnhof errichtet.